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98 Route 7. KONSTANTINOPEL. c. Stambul:wurde von Mahmud II. aus Marmor von der Insel Marmara er-
richtet
und bietet von der Feuerwachtstube (Freitags geschlossen;
gute Treppe bis oben; 179 Stufen; 3-5 Pi. Trkg.) und der Spitze
(noch 76 Stufen) einen vortrefflichen Rundblick, bei dem besonders
Stambul in seiner orientalischen Eigenart, überall durchsetzt mit
schattigen Gärten, hingestreckt über sieben Hügel (S. 79), zur Gel-
tung
kommt.

Man überschaut, r. herumgehend, das Goldene Horn mit den beiden
Brücken, jenseits das Marineviertel am Fuß der Höhen des Ok Meïdán,
Galata überragt von seinem Turm, den Bosporus und seine Höhen, Skutari
mit dem Bulgurlu-Berg, dem Großen Friedhof, der Riesenkaserne und der
Medizinschule, das Marmara-Meer und die Prinzeninseln; in Stambul heben
sich besonders hervor die Suleïmán-Moschee zwischen Zypressen, über der
Alten Brücke; an der Neuen Brücke die Jeni Walidé-Moschee; die Aja
Sophia
, das Justizministerium, die Achmed-Moschee; die Nuri Osmanié-
Moschee
, östl. am Großen Basar mit seinen vielen kleinen Kuppeln; die
Bajesid-Moschee, der grüne Strich des Valens-Aquäduktes, daran l. die
Schah Sadé-Moschee, jenseit des NW.-Endes die Moschee Mohammed’s II.,
weiter in der Ferne der grüne Friedhof von Ejúb. Auf der Esplanade
zu seinen Füßen kann der Beschauer häufig den Exerzitien der Soldaten
aus den zahlreichen Kasernen folgen, die sich hinter dem Kriegsministerium
anreihen.

Vom Seraskierhof zum Basar, s. S. 101; zum Aquädukt des Valens,
S. 104.

Hinter dem Kriegsministerium, oder r. herum durch die Seras-
kier-Djadd
. (Pl. G 5, 6) und dann l. um die hohe Stützmauer herum
(9 Min.), steigt man hinab zu der Terrasse, auf der die Moschee
Suleïmán’s I.
(türk. Suleïmanié; Pl. F G 5) liegt. In der Richtung
nach SO., nach Mekka, reihen sich Vorhof, Moschee und Begräbnis-
garten
aneinander, das Ganze umgeben von einem Hof mit alten
Zypressen und Platanen. Das (meist geschlossene) Hauptportal des
Vorhofs erstreckt sich durch drei Stockwerke. An seinen Ecken
stehen vier Minarets; die Kolonnaden werden von 24 Säulen aus
Porphyr und Granit getragen; in der Mitte des ganz mit weißen
Marmorplatten belegten Hofes liegt wie üblich ein Brunnen.

Die Moschee selbst ist die prächtigste von den Türken in Stam-
bul
errichtete; sie wurde 1550-1566 durch Sinán, den berühmtesten
Architekten der Türken, erbaut, von dem auch die Schahsadé-, die
Rustem Pascha- und die Mehmed Pascha-Moschee herrühren. Sie
sollte die Aja Sophia in Schatten stellen und zeigt, bei aller Freiheit
im einzelnen, wie sehr deren Einfluß die ganze kirchliche Baukunst
der Türken beherrscht. Der äußere Aufbau ist, vermöge der geschick-
ten
Gruppierung von kleineren Kuppeln zu Füßen der großen, und
unbeeinträchtigt von Nachbauten, leichter, gefälliger als der des
Vorbilds, und auch das Innere (Trkg. 10 Pi. = ½ Medschid jede
Person), bei der Restauration unter Sultan Abdul Asis in vier hori-
zontalen
Farbstreifen getönt, zeichnet sich durch schöne Raum-
verteilung
, Einheitlichkeit und Pracht aus.

Durch ein Marmortor mit Stalaktitgewölbe und eingelegter Türe tritt
man in das wie bei der Aja Sophia von einer Kuppel und zwei Halb-
kuppeln
überwölbte Mittelschiff. Die Kuppel, mit 26m Durchmesser nicht
so weit, auch nicht so flach gewölbt wie die der Aja Sophia, soll diese an